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Gitarre

5 häufige Probleme beim Gitarre lernen körperorientiert lösen

Deine Fingerkuppen schmerzen, der Wechsel zwischen den Akkorden klemmt und du kannst dir die Griffe einfach nicht merken? Du denkst, dir fehlt die richtige Technik und mehr Übung? Warum das nicht stimmt, und wie du deine Probleme statt durch Technik mit Körpergefühl löst und gleichzeitig deine Resilienz stärkst, erfährst du hier.

1. Schmerzende Fingerkuppen

Was richtig ist: Je mehr du Gitarre spielst, desto mehr Hornhaut entwickelt sich auf den Fingerkuppen. Die schützt deine empfindlichen Nerven. So weit stimmt das.

 

Aber trotzdem musst du nicht einfach nur durchhalten und weitermachen. Denn häufig steckt noch ein viel grundlegenderes Problem dahinter: Du drückst zu stark mit den Fingern auf das Griffbrett.

 

Das passiert übrigens auch erfahrenen Gitarrenspielern – sofern sie nicht gelernt haben, ihr Körpergewicht sinnvoll am Instrument einzusetzen und die Schwerkraft zu nutzen.

 

Aus diesem Grund trainieren körperorientiert arbeitende Musiker:innen regelmäßig bestimmte Körperübungen mit und ohne Instrument – und vermitteln das auch so an ihre Schüler:innen. Denn nur wenn wir Schwerkraft und Körpergewicht wirklich spüren, gelangen wir zu echter Leichtigkeit und Schmerzfreiheit im Spiel – egal auf welchem Instrument.

Klassische Instrumentaltechnik ist das nicht. Es ist ein recht neuer Ansatz, der sich seit einigen Jahren aus Körperarbeits-Ansätzen wie Feldenkrais und Alexandertechnik unter Profimusiker:innen verbreitet, weil so viele Probleme mit Schmerzen und Verspannungen haben – oft als Folge schwarzer Musikpädagogik und Leistungsdruck.

 

Die Resonanzlehre nach Thomas Lange hat mir sehr geholfen, das noch tiefer musikpädagogisch zu reflektieren und zu integrieren.

2. Du kannst dir „die Griffe“ nicht merken

Um wirklich in einen musikalischen Spielfluss zu finden, braucht es viele Wiederholungen, so sagt man. Doch das allein reicht nicht. Du kannst schon von Anfang an viel effizienter und erfüllender üben, wenn du folgendes beachtest: Du brauchst dir nicht die Griffe einzuprägen wie ein kompliziertes Mosaik.

 

Richte deine Aufmerksamkeit lieber auf das, was zwischen den Griffen passiert. Wähle dir dazu zwei ganz einfache Akkorde aus. Welche Spannung entsteht in deinem Körper, wenn du Akkord 1 hörst, wie fühlt es sich an? Wie eng oder weit ist der Abstand der Finger zu Akkord 2. Was verändert sich in deinem Gefühl, wenn du jetzt Akkord 2 hörst?

 

Fingerbewegungen sind dazu da, musikalische Spannungen zu verbinden. Wenn du sie intensiv spürst, werden sich die Bewegungen von selbst einprägen. Akkord-Griffe stehen nicht absolut und ohne Verbindung nebeneinander. Sie machen nur im Vergleich miteinander wirklich Sinn.

Je mehr du von dir spürst, desto leichter wird es dir fallen, in einen musikalischen Fluss zu finden.

Nach diesem Prinzip arbeite ich in meinen ElternZeit-Gitarrenkursen.

Hier teilt eine Kursteilnehmerin ihre Erfahrungen zum Kinderlieder Begleiten auf der Gitarre:

"Man bekommt durch den körperorientierten Zugang schnell ein Gefühl, ob es richtig klingt. So konnte ich die Übezeit spielerisch in den Alltag mit meinen Kindern integrieren, ohne ein Schulbuch abarbeiten zu müssen."

Ines, Mutter von drei Kindern

3. Dir fehlt das Gefühl in den Fingern

Ja, wer fünf Finger koordinieren muss, kann schon mal einen Knoten produzieren. Umso wichtiger ist es, beim Gitarre lernen von Anfang an physiologische Grundprinzipien zu kennen und zu nutzen.

 

Du musst nämlich gar nicht immer die Finger bewegen, um sie zu bewegen.

Hä? Ja, richtig gelesen. Dreh mal deine Hand hin und her.

Siehst du, dass die Finger ihre Position verändern, ohne dass du sie aktiv bewegst? Logisch, denkst du jetzt vielleicht, sie hängen ja auch an der Hand dran.

Genau – aber nutzt du das auch bewusst, um dir das Gitarrespielen leicht zu machen? Deine Hand hat eine Drehachse, die wiederum mit deinem Unterarm, deinem Arm, deiner Schulter und dem ganzen Rest zusammenhängt.

 

Wird dir langsam klar, warum Körperarbeit so wichtig für leichtes Musizieren ist – also inkl. des ganzen Körpers, nicht nur der Hände? Das gilt übrigens an allen Instrumenten gleichermaßen. Unsere Körper unterscheiden sich viel weniger als vielleicht unsere Instrumente.

Anleitung im Gitarrenunterricht

Kostenfreie Probestunde

Wenn du das jetzt mal unter Anleitung ausprobieren willst, an der Gitarre – aber gerne auch an einem anderen Instrument deiner Wahl – dann melde dich gerne bei mir zu einer kostenfreien Probestunde. Ich freue mich auf dich.

4. Der Wechsel zwischen den Akkord-Griffen stockt

Du hast jetzt die Akkorde „durchgespürt“, aber in einen rhythmischen Fluss kommst du trotzdem nicht? Wenn du singst, musst du ständig pausieren und auf deine Finger warten?

 

Lass deine rechte Hand, die den Klang produziert, führen! Stell es dir so vor: Wenn du mit dem Auto um eine Kurve fahren willst, machst du auch nicht den Motor aus und lenkst um die Ecke. Du steigst aufs Gas und „feintunest“ mit dem Steuer.

Genauso funktioniert es mit deinen Händen: Die Rechte gibt Gas, die Linke macht das Feintuning beim Abbiegen in den neuen Griff.

 

Oft hilft es auch, etwas Perfektionismus rauszunehmen und großzügiger zu steuern – Hauptsache der Motor läuft weiter. Keine Sorge. Auf der Gitarre wirst du nicht so schnell gegen einen Baum fahren.

"Ich hatte schon erste Erfahrung auf der Gitarre. Doch erst bei Stefanie im Kurs habe ich gelernt, mehr nach Gefühl zu spielen, was es mir nun ermöglicht, mit meinem Kind im Alltag zu üben."

Daniela, Mutter von einer zweijährigen Tochter und fortgeschrittene Anfängerin auf der Gitarre

5. Das Dranbleiben fällt dir schwer

Wer tut schon gerne etwas regelmäßig, wenn es Schmerzen macht und mühsam ist? Zusätzlich, wenn es sich nicht nach Spielen, sondern eben nach Üben anfühlt.

Klar, oder?

 

Doch wenn du dich nach dem Spielen besser mit Sauerstoff versorgt fühlst, intensiv mit dir und deinem Körper in Kontakt gekommen bist und deinen Gefühlen mal freien Lauf lassen konntest – würde dich das nicht motivieren, dich nochmal ans Instrument zu setzen?

 

Vielleicht ist dir jetzt klar, warum körper- und wahrnehmungsorientiertes Musizieren eine echte Basis für Selbstfürsorge, Selbstregulation und Resilienz ist – eben Musilienz, wie ich sagen würde?

Stefanie Böhm, Musik und Resilienz

Ich bin Stefanie

Als Diplom-Musikpädagogin begleite ich Eltern nach meinem Musilienz-Ansatz dabei, ihre eigene musikalische Begabung = Wahrnehmung zu entwickeln, Musik zu ihrer Kraft- und Balancequelle im Alltag zu machen und musikalische Ausgeglichenheit an ihre Kinder weiterzugeben. Mehr zu meiner Arbeit

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