
Gitarre üben: 7 Missverständnisse, die mir das Musizieren jahrelang schwer machten
Üben, üben, üben ist der Schlüssel zur guten Technik? Wirklich? Hier schreibe ich darüber, wie ich mich jahrelang beim Gitarre spielen blockiert habe – und was mir das Gitarre spielen heute freudvoll und leicht, und das Üben effektiv macht.
1. "Wiederholung ist der Zweck des Übens."

“Liebe Stefanie,
schon lange wollte ich dir endlich mal sagen: deine Arbeit mit Resonanzlehre hat mir so unglaublich viel geholfen. Hatte jetzt ein paar Konzerte und so frei habe ich nie gespielt. Ich wollte mir sehr, sehr herzlich bedanken!!!”
und 1,5 Jahre später:
"Ist immer noch, immer wieder ... so genial ... ich übe und spiele so anders ... und es macht Freude!!!"
Geigerin und Musikpädagogin Elisabeth Einsiedler per Email nach 2-3 Stunden Resonanzlehre
2. "Erst die Töne treffen, dann die Emotion dazu."
Ich bin nicht nur Schallquelle, sondern gleichzeitig auch Schallempfängerin. So kann der Klang meine Bewegung orientieren.
Klangvorstellung vs. Klangwahrnehmung

Bild 1: Den Klang an meine Klangvorstellung anpassen zu wollen, hat mir nicht gut getan. Das fühlt sich an, als wäre ich ein "Klangdompteur", der nur mit klarer Vorstellung den Klang "dressieren" kann.
Bild 2: Ich nehme den Klang wahr, wie er ist, durch Gehör, Spüren der Vibration, reagiere mit meinem Balancesystem darauf und "bewege" den Klang. Die Schallwelle macht etwas mit mir. Ich bin der Klang und "surfe die Schallwelle" wie sie kommt. Das macht mir mehr Spaß und kostet mich weniger Kraft. Aber was ist mir deiner Gestaltung, fragst du jetzt vielleicht? Die habe ich im Gefühl, würde ich antworten.
3. "Beim Vorspielen rufe ich Bekanntes ab."

Kostenfreie Probestunde
Wenn du Balancebewegungen und schallwellenorientiertes Spiel mal unter Anleitung ausprobieren willst, dann melde dich gerne bei mir zu einer kostenfreien Online-Probestunde. Ich freue mich auf dich.
4. "Wer schnell spielen will, muss ökonomische und kleine Bewegungen machen."
“Nach schlechten Erfahrungen mit Geigenunterricht in meiner Kindheit, habe ich für mich wieder ein intuitives Gespür für Musik bekommen – das ich so nun weitergeben kann.
Das eröffnet mir und meiner Tochter eine ganz neue Welt, einen neuen Blick auf Musik. Es war für mich ein Unlearning von allem, was ich über Musiklernen dachte.”
Berit, Mutter von Tochter, 2 Jahre
5. "Dann lasse ich eben locker."
Wir sind Schallwellensurfer:innen.
Klang ist nicht nur das ästhetische Ergebnis unserer Spielbewegung. Er kann uns körperlich erfassen und uns orientieren.
6. "Schmerzfreie und leichte Bewegungen gelingen durch Körperbewusstsein."
7. "Veränderung erreiche ich durch kritische Analyse."
Fazit: Schallwellenorientierung macht die Meisterin
Klar Methodenvielfalt ist gut, rotierende Aufmerksamkeit auch (3) – und auch ich habe ja viel ausprobiert in all den Jahren.
Dennoch fehlte es mir lange an "Schallwellenorientierung" in meinem Üben: Ich bin nicht nur eine Schallquelle, sondern auch gleichzeitig eine Schallempfängerin. Die Schallwelle macht im besten Fall etwas mit mir, wenn ich bewegungsbereit bin. Das ist die Grundlage für alle Fingerübungen, die ich dann ja immer noch machen kann.
Es greift zu kurz, Musiker:innen als Hochleistungssportler:innen zu verstehen. Wir brauchen nicht nur Bewegungstraining. Klang ist nicht nur das ästhetische Ergebnis unserer Bewegung, sondern ein physikalisch-akustisches Resonanzphänomen, das uns körperlich erfassen und somit orientieren kann. Wir dürfen Schallwellensurfer:innen werden. Und außerdem lernen, selbstmitfühlend statt streng mit unserer Musik zu sein.

Ich bin Stefanie
Ich unterstütze Musiker:innen vom Anfang bis zur Meisterschaft dabei, Schallwellenorientierung zur Grundlage ihres Musizierens zu machen und so Anspannung zu reduzieren, leichter zu üben und sich freier mit Musik auszudrücken. Mehr zu meiner Arbeit …
Quellen
(1) Renate Klöppel und Eckart Altenmüller, Die Kunst des Musizierens, Von den physiologischen und psychologischen Grundlagen zur Praxis
(2) Claudia Spahn (Hrsg.): Körperorientierte Ansätze für Musiker, Methoden zur Leistungs- und Gesundheitsförderung. S. 23:
"Allen Ansätzen, die im zweiten Teil des Buches vorgestellt werden, ist gemeinsam, dass eine intensive und differenzierte Körperwahrnehmung Mittel und Ziel der Methoden sind. Hierbei soll Bewusstheit bei der Durchführung von Bewegungen hergestellt werden. Die Körperwahrnehmung dient somit zur Selbstkontrolle und – im Sinne der innerhalb der eigenen Person erfolgenden Rückmeldung – als Orientierung hinsichtlich der Qualität von Bewegung."
(3) Ulrich Menke, Methoden-Navi, Routenplaner zu einem erfolgreichen Instrument- und Ensembleunterricht
Mir gefallen die Vorschläge zu Achtsamkeit im Üben hier. Wichtig wäre für mich noch, die Aufmerksamkeit auch nach Außen zu lenken, auf die Schallwelle. Das kommt mir hier noch etwas zu kurz.
(4) Zum Missverständnis, dass "große Bewegungen" ineffizient seien: Hier gibt es das spannende Video einer Feldenkraislehrerin, die die Marathon-Läuferin Hellen Obiri analysiert. Sie wird oft wegen ihres unökonomischen Laufstils kritisiert – zu Unrecht, wie sich zeigt.